Gemeinde Rimbach

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Geschichte

Geschichtliches zu Rimbach

Die Gemeinde Rimbach liegt im Odenwald. Für diesen sind die zahlreichen Quellbereiche und Fließgewässer mit natürlichem Gewässerlauf und ausgeprägtem Gehölzsaum sowie die zahlreichen Streuobstwiesen charakteristisch.

Der Odenwald stellte sich ursprünglich als unwegsames, schwer zu durchdringendes Waldgebiet dar. Die wenig fruchtbaren Böden und die höheren Niederschläge boten für eine frühgeschichtliche Besiedlung schlechte Voraussetzungen.

Ausgehend von den siedlungsgünstigen Räumen der Bergstraße und des Reinheimer Hügellandes wurde der Odenwald erstmals durch die Römer erschlossen. Zum dauerhaften Siedlungsgebiet wurde der Odenwald durch die fränkische Landnahme im 5. Jahrhundert n.Chr.

Erste urkundliche Erwähnung

Auf dem Bild rechts ein Ausschnitt aus der Heppenheimer Martkbeschreibung (De marche Hephnheim) vom Jahr 795; Lorscher Urkundenbuch (Codex Laureshamensis)

Übertragung (Zeilen 1-5)

  1. Infra hos limites iuaxta decursum fluvii Wisgoz, qui ex duobus
  2. fontibus scatet, secus duos viculos, videlicet Manoldescellsa et Rich-
  3. gisesbura, site sunt hec ville: Furte Rintbach, Morlenbach
  4. Bikenowa, Winenheim, Hemmingsbach, Lutenbach
  5. Hephenheim, Besinsheim, Urbach, Lauresham, Bisestat

Übersetzung
Innerhalb dieser Grenzen nahe dem Lauf des Flusses Weschnitz -der aus zwei Quellen (Quellbächen) entspringt, in der Nähe von zwei Weilern (Gehöften), nämlich Manoldscella und Richisesbura- liegen diese Dörfer: Fürth, Rimbach, Mörlenbach, Birkenau, Weinheim, Hemsbach, Laudenbach, Heppenheim, Bensheim, Auerbach, Lorsch, Bürstadt.

Historischer Rundweg

Informationen über den Historischen Rundweg im Ortskern Rimbach finden Sie hier.

Chronologie

  • 795: Erste urkundliche Erwähnung Rimbachs im Lorscher Kodex
  • 805: Erste Erwähnung von Albersbach, Lauten-Weschnitz und Mitlechtern in der Grenzbeschreibung des Heppenheimer Kirchspiels
  • 877: Erste urkundliche Erwähnung von Zotzenbach (ältestes Waldhufendorf Deutschlands) in der Lorscher Klosterchronik
  • um 1200: Rimbach und Zotzenbach gelangen als pfälzische Lehen an die Schenken von Erbach
  • 1387: Erste Erwähnung eines Pfarrers zu Rimbach
  • 1409: Kurmainz belehnt den Schenken Konrad von Erbach mit seinen ihm in Rimbach noch verbliebenen Gütern
  • um 1411: Erste Erwähnung von Münschbach
  • 1581: Erwähnung eines Schulmeisters zu Rimbach
  • 1621/22: Kaiserliche Truppen hausen während des Dreißigjähriges Krieges in Rimbach
  • 1640/41: Bis auf 3 Mann sind alle im Ort verstorben (Pest)
  • um 1685: Bau des Schulhauses
  • 1707: Einfall der Franzosen. Die Bevölkerung flüchtet.
  • 1714: Erbauung eines neuen Rathauses
    (1956 abgebrochen)
  • 1718: Gerichtssiegel für das Rimbacher und Zotzenbacher Vogteigericht
  • 1721: Bau einer Wasserleitung durch die Hauptstraße des Dorfes und Errichtung zweier Laufbrunnen
  • 1727: Bau eines neuen Pfarrhauses
  • 1729: Erste Erwähnung einer Schule in Zotzenbach
  • 1730: Aufnahme der Münschbacher zu Gemeindsleuten in die Gemeinde Rimbach
  • 1731: Ausbau der Hauptstraße zu beiden Seiten des Dorfbachs und ihre Befestigung mit Pflaster
  • 1772: Erster Apotheker in Rimbach
  • 1778/79: Neubau der evangelischen Pfarrkirche
  • 1827: Erste gemeinsame ständige Schule für Mitlechtern und Lauten-Weschnitz. 
    Zotzenbach erhält erstmals ein eigenes Schulhaus (Neubau 1837/38)
  • 1835: Der erste akademisch ausgebildete Arzt praktiziert in Rimbach
  • 1838/40: Bau der Synagoge
  • 1840-43: Bau der Provinzialstraße von Fürth nach Weinheim
  • 1846: Errichtung des jüdischen Friedhofes
  • 1848/49: Soziale Unruhen 
    Teilnahme vieler Rimbacher an der Volksversammlung in Ober-Laudenbach
  • 1858/59: Anlegung des neuen Friedhofes im Heinzengrund Erweiterungen 1902 und 1974/75
  • 1860: Die Zotzenbacher erhalten wieder einen eigenen Friedhof
  • 1870: Errichtung einer Postexpedition II. Klasse in Rimbach
  • 1873:  Agentur der Bezirkssparkasse Heppenheim eröffnet
  • 1875: Gründung des Spar- und Kreditvereins
  • 1925: Zusammenschluss mit der Spar- und Vorschussbank und Namensänderung in Volksbank Rimbach, 1965 in Volksbank Weschnitztal
  • 1876: Grundsteinlegung für ein neues Schulhaus, Aufstockung 1930
  • 1877: Rimbach erhält einen Telegraphen.
    Einweihung der evangelischen Kirche Zotzenbach
  • 1884: Errichtung einer Posthilfsstelle in Zotzenbach
  • 1887: Gründung der Höheren Bürgerschule Rimbach
  • 1893-95: Bau der Weschnitztalbahn 
  • 1895: Rimbach erhält eine Straßenbeleuchtung (Petroleumlampen)
  • 1897: Schulhausbau für die Höhere Bürgerschule (1980 abgebrochen)
  • 1902: Einweihung der neuen Schule in Zotzenbach
  • 1905: Einweihung eines neuen Friedhofs in Zotzenbach
  • 1909: Verlegung der Wasserleitung in Rimbach vollendet
  • 1910: Rimbach erhält elektrisches Licht (Zotzenbach 1912)
  • 1912: Erster Kraftwagen im Ort
  • 1926: Rimbach erhält ein Gemeindewappen. 
    Erste Tankstelle wird errichtet
  • 1931: Erbauung der Turnhalle der TG Rimbach
  • 1949: Verdolung des Dorfbachs im Bereich des Marktplatzes.
    Weitere Überdeckungen in der Rathausstraße 1956 und 1959.
  • 1950: Erster Rimbacher Pfingstmarkt
  • 1952/53: Umbau zum katholischen Gotteshaus
  • 1953: Einweihung des neuen Schulhauses in Albersbach
    Umbau zum Bürgerhaus 1999/2000
  • 1956: Bau des Dorfgemeinschaftshauses beendet Renovierungs- und Umbauarbeiten 1984/85  
  • 1957: Eröffnung des neu erbauten Zweigpostamtes in der Bismarckstraße
  • 1958: Die Turn- und Festhalle der Martin-Luther-Schule (Aula) wird eingeweiht
    Abriss 2012, Neubau in Planung
  • 1962: Einweihung der neuen Volksschule (seit 1996 Brüder-Grimm-Schule)
    Inbetriebnahme der Erweiterungsbauten der Dietrich-Bonhoeffer-Schule 1971 und 1985
  • 1964: Albersbach wird Landessieger beim Wettbewerb ”Unser Dorf soll schöner werden”. 1965 erringt der Ortsteil die Goldmedaille im Bundeswettbewerb
  • 1964/65: Verlegung des Weschnitzbettes längs der Fahrenbacher Straße
  • 1967: Bau der Friedhofshalle mit Funktionsräumen beendet
  • 1969: Albersbach zum 1. Januar nach Rimbach eingemeindet
  • 1972: Lauten-Weschnitz, Mitlechtern und Zotzenbach werden Ortsteile von Rimbach.
    Das Hallenbad wird seiner Bestimmung übergeben.
  • 1974: Einweihung des Freibades.
    Grundsteinlegung für den neuen evangelischen Kindergarten in der Ortsmitte
  • 1977: Einweihung des Feuerwehrgerätehauses Rimbach.
    Renovierung / Erweiterung 1999/2000
    1100-Jahr-Feier von Zotzenbach.
  • 1978: Das Sportzentrum wird seiner Bestimmung übergeben
  • 1981: Inbetriebnahme des neuen Gemeindekindergartens.
    Nach Vernichtung durch Brand 1997
    Wiederaufbau 1998/99.
  • 1982: Einweihung der neuerbauten Trommhalle in Zotzenbach (mit Feuerwehrgerätehaus)
  • 1987: Übergabe der neugestalteten verkehrsberuhigten Rathausstraße
  • 1988: Die neue Sportanlage in Zotzenbach wird ihrer Bestimmung übergeben
  • 1994: Einweihung der Odenwaldhalle
    Inbetriebnahme des Johanniterhauses Weschnitztal (Alten- und Pflegeheim).
    Rimbach erhält Erdgasanschluss
  • 1995: 1200-Jahr-Feier der Gemeinde
    Durch Hochwasser wird das Hallenbad zerstört
  • 1998: Die Gemeindevertretung spricht sich durch förmlichen Beschluss für die Einleitung eines Lokalen Agenda 21 - Prozesses in Rimbach aus
  • 1999: Schließung der Poststelle Rimbach zum 31.03. Gemeinde Rimbach präsentiert sich im Internet

Ehrenbürger

Personen, die sich um die Gemeinde besonders verdient gemacht haben, können auf Beschluss der Gemeindevertretung auf Lebenszeit zu Ehrenbürgerinnen/Ehrenbürgern ernannt werden.

Sie müssen ihren Wohnsitz nicht in Rimbach haben. Entscheidend ist allein ihr Einsatz für die Gemeinde, der mit dieser „höchsten Auszeichnung“ der Gemeinde gewürdigt werden kann.

Name des EhrenbürgersEhrenbürgerschaft verliehen am
Trautmann, Jakob (Bürgermeister, Ökonomierat)15.11.1913 (verstorben 1916)
Dölp, Georg 2.28.03.1965 (verstorben 1970)
Haase, Ewald (Fabrikant)19.12.1970 (verstorben 1993)
Schmitt, Adam 19. (Bürgermeister)30.06.1971 (verstorben 1982)

Träger der Ehrenplakette der Gemeinde Rimbach

Die Verleihung erfolgte aufgrund eines entsprechenden Beschlusses der Gemeindevertretung auf Grundlage der "Satzung der Gemeinde Rimbach über die Verleihung einer Ehrenplakette“.

Bisher wurde die Ehrenplakette an folgende Personen verliehen:

 ·         Karl Jakob am 26.03.1988 (verstorben 2010)

·         Heinz Allert am 13.01.1989

·         Peter Blatt sen. am 04.05.1992 (verstorben 1997)

·         Wilhelm Spilger am 04.08.1992 (verstorben 2010)

·         Hans Schmidt am 11.08.1992 (verstorben 2016)

·         Karl-Ludwig Schmitt am 18.01.1994 (verstorben 2020)

·         Hans Mich. Altendorf am 28.07.2000 (verstorben 2013)
 

Persönlichkeiten

Erich Itor Kahn

Erich Julius Kahn, Sohn des Leopold Kahn, Kantor und Religionslehrer an der Synagoge in Rimbach, und dessen Ehefrau Selma geb. Friedlein wurde am 23. Juli 1905 in Rimbach im Odenwald geboren. Im Jahr 1922 tauschte er den Vornamen Julius gegen Itor.

Die Familie zog im April 1906 nach Königstein im Taunus, wo sich der Vater als Kantor der Gemeinde beworben hatte. Dort verbrachte Erich Itor Kahn seine Kindheit.

Den weiteren Lebensweg und das Wirken des späteren Komponisten Erich Itor Kahn finden Sie auf den Internetseiten des Musikwissenschaftlichen Institutes der Universität Hamburg.

Erich Itor Kahn wanderte 1941 nach Amerika aus, wo er am 5. März 1956 verstarb.

Schultheiße

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht und Informationen zu den Schultheißen von Rimbach.

 

  • Schultheiß Valentin Mulgässer,
    wohl ein Sohn des Pfarrers Mühlgässer (ab 1544 Pfarrer in Rimbach), stellt zusammen mit Pfarrer Laurentius Neideck die Kirchenbaurechnung von 1589/90.
  • Schultheiß Hans Jakob Wecht,
    zahlt lt. Rimbacher Kirchenrechnung 1632/33, an die Kirche ein Kapital von 30 fl. mit 1 ½ fl. Zinsen zurück.
  • Schultheiß Johann Andreßen
    Jetzt vernichtete Erbacher Akten anno 1681 führten die Aufschrift:
    "Des alten Schultheißen Johann Andreßen Frau Margarethen Apostasierung betr." Seine Amtszeit müsste danach zwischen der des Hans Jakob Wecht und der des Hans Georg Wecht liegen.
  • Schultheiß Hans Georg Wecht,
    ist in der Kirchenrechnung für 1677/78, sowie im Protokoll über die Kirchenvisitation von 1688 genannt. Amtseinführung bis 1704
  • Schultheiß Johann Adam Schäfer,
    auch er wird in Erbacher Akten von 1705 – 29.04.1948 erwähnt.
  • Schultheiß Johann Michael Eckert (oder Eckart),
    amtierte nach einem Register des Staatsarchivs über Akten des Amtsgerichts Fürth im Jahre 1735; er ist auch im Schatzungsbuch von 1730 aufgeführt. Nach der Kirchenrechnung von 1758 erhielt er 1 fl. 28 kr. für einen Augenscheintermin. Eckert oder Eckart dient dem Schriftsteller Georg Schäfer in seinem Buch "Die Falschmünzer im Weschnitztale oder die silbernen Glocken von Mörlenbach" als Vorbild für den Schultheißen Eberhard.
  • Schultheiß Johann Nikolaus Helfrich, Lützel Rimbach, wohl 1759 berufen
    erscheint in Kirchenrechnungen von 1762 - 1797. Das bei Eckart erwähnte Register benennt den Schultheißen Helfrich für die Jahre 1761 - 1794.
  • Schultheiß Trautmann,
    ist in dem erwähnten Register für das Jahr 1800 verzeichnet. Er erhielt ab 24. August 1822 jährlich 97 fl. 7 kr. Ruhegehalt aus der Gemeindekasse. Lt. einem Überlieferungsprotokoll bei den Gemeindeakten wurden die Akten am 28. August 1822 an Bürgermeister Bickel übergeben.
  • Schultheiß Trautmann starb am 28. Oktober 1831.

 

Bürgermeister

  • Bürgermeister Holger Schmitt ab 1. August 2012
  • Bürgermeister Hans-Jürgen Pfeifer 1. August 1994 bis 31. Juli 2012
  • Bürgermeister Erich Nauth 1. August 1982 bis 31. Juli 1994
  • Erster Beigeordneter Jakob Walter Schmitt
    Er führte die Amtsgeschäfte wegen der Erkrankung von Bürgermeister Schmitt vom 1. Mai 1981 bis 31 Juli 1982
  • Bürgermeister Georg Adam Schmitt 1. Juli 1971 bis 31. März 1982
  • Bürgermeister Adam Schmitt XIX
    Mitglied des Hess. Landtages
    1. April 1946 - 30. Juni 1971
  • Bürgermeister Ludwig Nikolaus Spilger
    Mai 1945 bis 31. März 1946
  • Beigeordneter Adam Dörr VIII
    führte die Geschäfte bereits vor dem Tod von Bürgermeister Treusch und blieb im Amt bis Mai 1945
  • Bürgermeister Peter Treusch I
    kommissarisch ab 27.4.1933, dekretlich ab 7.2.1934, hauptamtlich ab 24.02.1938, gestorben 5.9.1944
  • Bürgermeister Heinrich Schäfer Herbst 1913 - April 1933
  • Bürgermeister Jakob Trautmann III 1886 - 1913
  • Bürgermeister Nikolaus Trautmann III
    Land- und Gastwirt, geboren 1817
    18.11.1852 - 1886, wiedergewählt 1874 und 1883.
  • Bürgermeister Ludwig Rettig 1843 - 1852
  • Bürgermeister Adam I Geist 1837 - 1843
  • Bürgermeistereiverwalter Trautmann 1836
  • Bürgermeister Nikolaus Bickel ab 28. August 1822 bis 1836